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Kronenstraße 15: Erinnerungsort Hauptsynagoge Karlsruhe, August 2017 |
Links der Zugang zum AWO-Haus, links auch ein auf die Straße zur Leerung geschobener Mülleimer. Hinter der Mauer sind PKW-Stellplätze, dahinter im Hintergrund sind Spielgeräte für Kinder zu sehen, rechts hinter der Mauer parken Fahrräder und weitere Mülleimer, deren obere abgerundete Deckel man auf der Skizze sehen kann. Vorn werden oft Fahrräder abgestellt. An der Mauer sind drei Gedenktafeln angebracht, davor ein recht gepflegter Garten mit niedrigen Bodendecker-Sträuchern und Blumen. Ein Weg aus einigen rechteckigen Steinplatten führt vom kleinen Gartentörchen zur Mauer hin vor die Gedenktafeln.
An diesem Ort (Haus Kronenstraße 15) stand früher die Karlsruher Hauptsynagoge, die im November 1938 zerstört wurde. Seit 1963 erinnert eine Gedenktafel daran.
Aus: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band I, Bonn (1995), S. 50:
"Die Synagoge wurde 1938 angezündet und auf Kosten der Jüdischen Gemeinde abgetragen, ihre Steine zum Straßenbau in der Friedrichstaler Allee verwendet. Der Gedenktext lautet:
Hier stand die Synagoge der
Israelitischen Gemeinde Karlsruhe.
Sie wurde am 10. November 1938
unter der Herrschaft der Gewalt
und des Unrechts zerstört.
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Gedenktafel am Haus Kronenstraße 15 Karlsruhe, August 2017 |
Bereits am 22. Oktober 1940 wurden mehr als 900 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Karlsruhe zusammen mit über 6500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in mehreren Eisenbahntransporten nach Südfrankreich deportiert - auf Weisung Hitlers und durch die 'Initiative' von zwei besonders aktiven Gauleitern, um ihre Gaue 'judenfrei' melden zu können. Die meisten der Deportierten, häufig Menschen über 50 Jahre, überlebten das nicht. Entweder kamen sie im französischen Internierungslager Gurs am Fuße der Pyrenäen um oder wurden später in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet. Nur wenige konnten sich in Frankreich verstecken oder ins Ausland entkommen."