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Große Kreuzung Brauerstraße, März 2023 |
Montag, 20. März 2023
Gartenstraße
Am Lidellplatz
Mittwoch, 15. März 2023
Karstadt Karlsruhe
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Kaiserallee 147 - 159, März 2023 |
Die Warenhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof ist insolvent. 52 von insgesamt 129 Warenhäusern in Deutschland sollen geschlossen werden. Die Karlsruher Filiale des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns aber bleibt wohl erhalten. Das Gebäude ist denkmalgeschützt. Es erstreckt sich über sage und schreibe sieben Hausnummern. Alles sehr groß! Im Untergeschoss ist neben der Karstadt-Lebensmittelabteilung ein Aldi-Discountermarkt untergebracht. Kund:innen benutzen für beide Läden ein und denselben Eingang. In der Karstadt-Lebensmittelabteilung ist es eigentlich immer leer, während umgekhrt bei Aldi reger Betrieb herrscht.
Montag, 13. März 2023
Stephanienstraße
Montag, 20. Februar 2023
Foyer ZKM
Innenarchitektur ZKM
Montag, 13. Februar 2023
Abriss Badenwerkhochhaus III
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Kriegsstraße Karlsruhe, Februar 2023 |
Ich zeichne am Samstag. Die Baustelle steht still. Am diesem Samstag, den 11. Februar 2023 wird dort nicht gearbeitet. Der Autokrahn streckt seinen Riesenarm stumm und steif in die Höhe. Der Abrissbagger steht erstarrt und in Wartestellung auf dem vielen Schutt, der sich am Boden des Areals angesammelt hat. Aus der Langhausruine hängen kümmerliche Betonbrocken an ihren Stahlstangen. Sie ragen wie blöde in die Luft, die Betonwaben im Erdgeschoss sind noch gut zu erkennen. Sie sind wohl als nächstes am Montag dran, wenn der Bagger sich weiter das Haus vornimmt mit seiner großen Greifzange. Ich habe diesmal mit Metalltuschfeder gezeichnet. Sie lässt technisch bessere Strichführungen zu. Die Betonwaben sind als schwarze Tuschetupfen in der Bildmitte eingezeichnet. Rechts hinten steht wie der Sieger der Geschichte das neue Hochhaus. Es ist jetzt - glaube ich - zwei Jahre alt. Was wird mit diesem Gebäude in 55 Jahren sein? Das wäre im Jahr 2078 und dann hätte das Haus ebenso viele Jahre auf dem Buckel wie das Badenwerkhochhaus heute.
Freitag, 10. Februar 2023
Abriss Badenwerkhochhaus II
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Das Langhaus an der Kriegsstraße wird abgerissen, Februar 2023 |
Zum Schutz, dass kein Schutt auf die angrenzende Straße samt Autoverkehr fällt, hält ein Autokrahn eine große Stoffbahnwand in die Höhe. Für Fußgänger ist der Weg entlang der Kriegstraße an dieser Stelle gesperrt. Mein Standpunkt war hier von der Beiertheimer Allee kommend, rechter Hand des Eingangs zum Landratsamt. Dort drinnen wird nach wie vor gearbeitet. Durch die Fenster sieht man Büroleben mit Neonröhren und Lamellen-Jalousien.
Leider ist die Perspektive in der rechten Bildhälfte ins Falsche gerückt. Der Abrissbagger stand natürlich in Wirklichkeit jenseits des Bauzaunes und der Autokrahn stand nicht wie gezeichnet erhöht oberhalb der Horizontlinie. So geht das mit den zeichnerischen Fehlern. Es war eisig kalt. Und die Technik mit Rohrfeder tut ihr Übriges. Die Rohrfeder gibt die Tusche willkürlich aufs Papier ab - mal dick, mal dünn, mal gar nicht. Das hat mir die Bildplanung erschwert und ich bin mit den Strichen für die Baufahrzeuge rechts zu spontan und hilflos geworden. Was für eine sensationelle Metapher auf den gesamten Abriss dieses Bauwerks - zu spontan und hilflos!
Dienstag, 7. Februar 2023
Abriss Badenwerkhochhaus I
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Kriegsstraße. Heute Landratsamt des Landkreises Karlsruhe, Februar 2023 |
1966 fertig gestellt. Manche Gebäude überdauern kaum ein halbes Jahrhundert. Der Abriss vom Badenwerkhochhaus hat begonnen. Vorn rechts im Bild sieht man den verbliebenen Rest des "langen Riegels", dem länglichen Gebäude mit den schönen Betonwabenfenstern. Es grenzte an die Kriegsstraße. Das Wort "Abriss" wird vermieden. Man spricht vom "Rückbau". Das schmerzt weniger. Euphemismus.
Sonntag, 5. Februar 2023
Linkenheimer Landstraße 133
Dienstag, 31. Januar 2023
Ständehausstraße
Montag, 30. Januar 2023
Badisches Staatstheater
Regale in der Stadtbücherei
Mittwoch, 25. Januar 2023
Kaiserstraße 136
Montag, 23. Januar 2023
Info-Desk Stadtbücherei
Giora Feidman & Friends II
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Ev. Stadtkirche Karlsruhe: Konzert ausverkauft! Januar 2023 |
Als er 11 war, musizierte der in Buenos Aires geborene Feidman zum ersten Mal vor der Schulklasse. Deshalb feiert er auf seiner momentanen Tour auch sein 75-jähriges Bühnenjubiläum. Feidman ist eine Legende: Als 18-Jähriger gab er in Südamerika Konzerte, wanderte 1957 nach Israel aus, wo er in Tel Aviv bei den Philharmonikern Orchestermitglied wurde. Das gab er auf, als er 1970 in New York seine Solo-Karriere startete, und zwar mit Klezmer-Musik, die ihn von Kindheit an begleitete. Die hebräische Bedeutung von „Klezmer“ als „Gefäß“ nahm er beim Wort. Feidmans Musik bringt ein hochspannendes Sammelsurium aus jiddischer Folklore, aus Musik der Sinti und Roma, aus Tango, Jazz und natürlich jeder Menge Klassik zusammen. So auch auf seinem 2022 erschienenen Album „Friendship“, von dem er beim Karlsruher Konzert viele Titel präsentierte. Mit dem Gebet „Personal Prayer“ für Solo-Klarinette ging es los. Von tief unten heben sich die Töne in die Höhe, geben in traurigem Moll mit Vorschlägen und Kurztrillern das für den Klezmer typische Schluchzen von sich, um dann in eine zuversichtliche Melodie zu münden. Feidman konzertiert im Sitzen, bläst immer leicht vorgebeugt und etwas eingefallen. Doch so gealtert der Musiker auch sein, so rein und jugendlich klingt sein Spiel. Und mehr noch. Die neuen Stücke sind echte Innovationen, klug arrangiert mit wunderschönen Passagen auch fürs Cello (German Prentki) und die Geige (Piotr Niewiadomski). Zum Einsatz kam am Konzertabend auch ein völlig neuartiges Instrument, ein Cembalo, dessen Tasten mittels Sensorkontakten gesampelte Klangfarben abrufen können. Sergej Techerepanov zauberte damit mal eine schwungvolle Akkordeon-, mal eine innige Vibraphonbegleitung auf die Bühne. Das Ensemble musizierte auf Spitzenniveau, vor allem in der Intonation ganz rein. Das ließ so manche Zuhörer an lyrischen Stellen die Augen schließen. Bei den schwungvollen Liedern, die von Strophe zu Strophe an Fahrt und Tempo aufnehmen, wippten viele Füße im Takt mit. Und bei „Hallelujah“ und „Donna Donna“ wurde mitgesungen – etwas, was Feidman mit zufriedenem Lachen glücklich stimmte. Seine Friedensbotschaft schien angekommen zu sein.
Giora Feidman & Friends I
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Konzert in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe, Januar 2023 |
Friedensbotschaft mit Klarinette
Der 86-jährige Giora Feidman „macht seinen Job“ und begeistert sein Publikum
Mit Mantel und Baskenmütze tritt Giora Feidman auf die Bühne. „Es ist kalt“, entschuldigt er sich für seinen Dress und durch die Bankreihen der an diesem Donnerstag Abend voll besuchten Karlsruher Stadtkirche wird wohlwollend gekichert. Wegen der Energiekrise bleibt die Kirche kühl. Doch für ein Konzert mit Giora Feidman nimmt man das in Kauf. Der 86-jährige setzt sich, langsam und ruhig. Er nimmt ein Mikrofon in die Hand und spricht, noch bevor der erste Ton gespielt ist, ein paar Worte, Dass das mit dem Krieg alles unmöglich zu verstehen ist. Dass wir doch alle Menschen und „one familiy“ sind. Feidman spricht Englisch mit starkem Akzent und es hallt im großen Kirchenraum. Man versteht ihn akustisch schlecht. Dennoch hängen die Leute an seinen Lippen, nicken und applaudieren. Was Giora Feidman zu sagen hat, scheint ohnehin klar: Musik ist die Sprache, die alle verstehen. Und das bringt Menschen zusammen. So einfach diese Botschaft, so oft wiederholt Giora Feidman sie auch mehrmals im Presseinterview vor dem Konzert. „Gott hat mir diesen Job gegeben“, sagt er: „Deshalb spiele ich für die Menschen, egal wie alt ich bin.“