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| Grötzingen, November 2025 |
Samstag, 15. November 2025
Donnerstag, 13. November 2025
Ettlinger Straße 18
Ettlinger Straße
Mittwoch, 12. November 2025
Café am Markt
Marktplatz
Dienstag, 11. November 2025
Bahnsteig & Personen IV
Bahnsteig & Personen III
Bahnsteig & Personen II
Bahnsteig & Personen I
Fahrgäste auf Bahnsteig
Sonntag, 9. November 2025
Hommage für Loïe
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| Vorstellung im Jazzclub Karlsruhe, November 2025 |
Hommage an Pionierin der Bühnenillusion
20 Jahre Karlsruher Schlosskonzerte feiern „Für Loïe!“ im Jazzclub
Ein weißes Tuch windet sich in Spiralen. Farbiges Licht fließt durch den transparenten Stoff. Solche Bilder der multimedialen Hommage „Für Loïe!“ im Karlsruher Jazzclub ließen ahnen, worum es der US-amerikanischen Tänzerin Loïe Fuller ging: um Bewegung, Licht und Illusion. Die heute in Vergessenheit geratene Loïe Fuller (1862–1928) war Pionierin des modernen Tanzes und Erfinderin bunter Lichtregie. Die Karlsruher Schlosskonzerte, die dieses Jahr 20-jähriges Bestehen feiern, widmeten ihr am Samstag eine kluge, sinnliche Revue.
Weil das Karlsruher Schloss wegen Sanierung bis auf weiteres geschlossen ist, zog das Ensemble kurzerhand in den Jazzclub um, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Einige Besucher mussten enttäuscht weggeschickt werden. Der Eintritt war – wie es bei den Karlsruher Schlosskonzerten seit Anbeginn Tradition ist – frei. Einnahmen kommen von Kulturförderzuschüssen und Sponsoren. Im günstigen Fall läuft es kostendeckend. Reich wird dabei niemand. „Wir machen das trotzdem“, sagte Sängerin und Produktionsleiterin Malika Reyad zur Begrüßung, „ansonsten würden wir alle unglücklich sterben.“ Das Ganze hat den Charme von uneigennützigem Aufopfern für die Kunst. Und genau das hat auch Loïe Fuller umgetrieben. Insofern passte alles.
Autor Boris von Poser hat Fullers Lebensgeschichte in prägnante, chronologisch geordnete Texte gegossen. „Wessen Baby ist das?“ rufen die fünf Darstellerinnen empört mit dem Hinweis, dass ein Kleinkind in einem Tanzpalast nichts verloren habe. Tatsächlich ist biografisch überliefert, dass die am Theater beschäftigten Eltern ihre Tochter mit zu Proben nahmen, so dass Fuller bereits als Baby „ihren ersten Auftritt“ hatte. Gesprochen wird abwechselnd, meist aus Fullers Ich-Perspektive. Etwa, dass sie mit 19 Jahren in den Western-Shows bei Buffalo Bill mitmachte, ein Riesenerfolg, weshalb unter Klavierbegleitung von Aglaia Bätzner die vier anderen anfangen zu singen: „There’s no Business Like Showbusiness“ von Irving Berlin. Die ausgewählten Musiktitel stammten weitgehend alle von Komponistinnen der Zeit von Loïe Fuller. So erklingt etwa, wenn die der weiße Stoff – „die Grundlage für meinen größten Erfolg“ – langsam und magisch aus einem Karton herausgezogen wird, die „Apsara Music“, für drei Frauenstimmen von Janet Beat. Das ist gesanglich sehr schön und trifft, weil die Musik in Richtung Experimentelles geht, genau den Nerv der Loïe Fuller. Das Konzept hält die weibliche Perspektive sehr konsequent und gekonnt durch und alle sind gesanglich und schauspielerisch überzeugend. Charlotte Bell tritt im Cabaret-Frack auf, Sigrund Bornträger mit burschikoser Kurzhaarfrisur. Isabell Schmitt und Malika Reyad funkeln stimmlich wunderschön mit dem Duo d‘Étoiles von Cécile Chaminade, wenn sie besingen, dass die Nacht ganz blau sei.
Einen Aspekt hat die Hommage besonders hervorgehoben: Loïe Fuller machte Bühnenperformances mit leuchtendem Radium. Sie besuchte die Weltausstellung 1889 in Paris, wo sie von dem neu entdeckten Element erfahren hatte. Sie traf auch Thomas Edison und Marie Curie. In der Hommage wurden deshalb spätere Szenen mit Schwarzlicht beleuchtet. Alles Weiße wie Zähne und Augäpfel leuchteten schrill, ebenso die weißen Stangen, mit denen in den schwarzen Raum Bewegungslinien gezeichnet wurden. Hierzu lieferte Slobodan Jovanović eine Auftragskomposition für 3 Frauenstimmen und Klavier mit dem Titel „Radium“. Sie wurde mit einer weiteren Komposition am Abend uraufgeführt. Unter anderem ging es da mit Clusterklängen und stimmlich behutsamem Vorantasten um die Faszination rund ums radioaktive Element, mit dem zu Fullers Zeiten noch ganz unbedacht umgegangen wurde.
Loïe Fuller lebte offen mit ihrer Lebenspartnerin, Gab Sorère, der sie auch alle Patente auf ihre Innovationen vermachte. Schön hat die Hommage herausgearbeitet, dass die Partnerschaft auch Zweifel begleitete: Gilt die Liebe Gabs der Person Loïe? Oder galt sie der Illusion, die Loïe in ihren Vorstellung lieferte und die Gab bewunderte? Mit solchen Fragen hat die Hommage den Blick sehr spannend über rein biografische Fakten hinaus geweitet. Das Publikum dankte mit langem, begeistertem Applaus. Ein schöneres Geschenk hätten sich die Karlsruher Schlosskonzerte zu ihrem 20. Jubiläum kaum machen können. Und Loïe Fuller wohl auch nicht.Kongresszentrum Haltestelle
Fahrgäste in der S4
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| Auf dem Weg Richtung Öhringen-Cappel nach Sulzfeld, November 2025 |
Die links gezeichnete Figur ist ein Fahrgast, wartend auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig. Die Figur rechts spiegelte sich bei gleichem Blickwinkel im Fenster.
Kostenlawine Staatstheater
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Rohbau fertig: Immerhin läuft bislang alles gut im Zeitplan, November 2025 |
Kostenlawine am Staatstheater
Die Baukosten steigen drastisch. Trotz eingeplantem Risikopuffer drohen Sanierung und Neubau beim größten Karlsruher Kulturprojekt die 700-Millionen-Marke zu knacken.
Beim Umbau des Badischen Staatstheaters Karlsruhe droht eine weitere Kostenexplosion. Nachdem der Etat bereits 2021 von ursprünglich 324 auf 508 Millionen Euro angehoben wurde, steht nun fest: Auch dieser Kostenrahmen wird kaum zu halten sein. Grund sind die anhaltend hohen Baupreise und zusätzliche technische Anforderungen, die das Projekt deutlich verteuern. Gebaut und saniert wird in drei großen Bauabschnitten. Das so genannte Modul 1 – Neubau des Schauspielhauses – ist bereits in der Ausführung weit vorangeschritten und bei Modul 2 – neue Proben- und Funktionsräume – sind nach Fällung der Platanen im vergangenen Winter die Bauarbeiten fristgemäß gestartet. Beide Bauabschnitte hatten sich, obwohl sie voll im Zeitplan liegen, um rund 34 Millionen Euro verteuert. Bislang wird gebaut bei stets laufendem Spielbetrieb im Haus.
Noch nicht begonnen wurde mit dem dritten Bauabschnitt, der Sanierung des 1975 eröffneten Bestandsgebäudes, was, anders als bei Modul 1 und 2, eine Verlegung des Spielbetriebs ins Konzerthaus am Kongressplatz erforderlich machen wird. Die Sanierung und Ertüchtigung des „Altbaus“ ist besonders aufwendig und bautechnisch teuer. Hinter den Kulissen ist von Gesamtkosten jenseits von 700 Millionen Euro die Rede, sollte das Projekt unverändert umgesetzt werden. Diese Zukunftsschätzung jedoch wollte das Badische Staatstheater auf Anfrage der RHEINPFALZ nicht betätigen. Der derzeit offiziell gültige Kostenrahmen betrage jene 508 Millionen Euro. Eine neue Gesamtsumme über diesen Betrag hinaus liege derzeit nicht vor, sagt Lucas Bauer, Leiter der Sanierungskommunikation des Theaters: „Aktuell ruht die Weiterplanung für Modul 3. Es findet eine substantielle Prüfung der funktionalen und bautechnischen Anforderungen statt, mit dem Ziel der Kostenoptimierung“, so Bauer.
In den kommenden Monaten geht es also ums Überarbeiten der Pläne, wobei es sich nicht um kleine, kosmetische Veränderungen handeln wird, sondern um nachdrückliche Einschnitte in die vor Jahren langwierig erarbeiteten architektonischen Anordnungen. Kann das bedeuten, dass generell auch Bauvolumen reduziert, die Tiefgründung oder allgemeine Raumplanung geändert wird? Denkbar wäre der Verzicht auf eines der geplanten zusätzlichen Untergeschosse, das eigentlich einen großen Probenraum aufnehmen sollte. Je geringer der Aushub, desto niedriger die Kosten. Würde dieser Raum wegfallen, müssten Probenräume anders im Gebäude untergebracht oder Flächen multifunktional genutzt werden.
Hierzu gab es seitens der Sanierungskommunikation keine detaillierte Auskunft. „Ziel ist es, durch Überarbeitungen des Entwurfes alle Optionen zur Kosteneinsparung umzusetzen“, so Bauer: „Hierbei werden insbesondere kostenintensive Eingriffe in den Bestand geprüft.“
Nach momentanen Planungen liegt der anteilige Kostenrahmen für Modul 3 bei 264 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme der neu errichteten Module 1 und 2 durch das Badische Staatstheater ist für 2028 vorgesehen. Ebenso ist der Beginn der Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes (Modul 3) ab 2028 geplant. Bislang gilt, dass der Gesamtfertigstellungstermin 2034 gehalten wird.
Zwar kann gegenwärtig niemand sagen, auf welche Summe die Kostenlawine anwachsen wird. Gesichert stabil hingegen ist die Struktur der Finanzierung: Stadt Karlsruhe und Land Baden-Württemberg tragen das Projekt weiterhin zu gleichen Teilen. Auf städtischer Seite ist laut Bauer im Haushalt eine jährliche Rate von 20 Millionen Euro bis 2034 vorgesehen, ergänzt durch eine letzte Teilrate im Jahr 2037. Die entsprechende Finanzierungsvereinbarung hierzu wurde Ende 2022 geschlossen.
Parallel dazu hat die übrige Kultur Karlsruhes bei der Erstellung des nächsten Haushalts momentan harte Einsparungen zu erwarten. Am 22. Dezember wird abgestimmt. Auf der Kippe stehen freie Kulturträger, die von jährlicher Unterstützung weniger tausend Euro abhängig sind. Da wird die kulturpolitische Debatte angesichts der nicht abzuschätzenden Millionenbeträge bei der Baustelle Staatstheater umso kontroverser geführt.
Besucher im ZKM
Skizzen von Ernst-Ludwig Kirchner
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| Staatliche Kunsthalle Karlsruhe im ZKM, Bedende in den Moritzburger Teichen/Marokkanierin/Paar beim Tanzen, November 2025 |
2024 erhielt die Kunsthalle Karlsruhe eine bedeutende Kirchner-Schenkung mit 36 Skizzen, fünf frühen Brücke-Katalogen und einer handgeschriebenen Autobiografie. Sie ergänzt den bereits 1954 aus dem Nachlass erworbenen Bestand, der heute vier Gemälde, rund 100 Zeichnungen, über 70 Druckgrafiken sowie zahlreiche Radierplatten und Holzstöcke umfasst.
Ich habe die Ausstellung besucht und mich eine gute Weile in Kirchners Striche vertieft. Einige seiner Zeichnungen habe ich direkt vor Ort abgezeichnet. Nicht als Kopie, sondern um den rhythmischen, expressiven Bleistiftstrich selbst zu spüren. Das kräftige, nervöse Liniengeflecht kommt mir sehr entgegen, viel Bewegung und Emotion, hat mich sofort gepackt! Beim Nachzeichnen merkt man, wie sehr Kirchners Energie aus der Hand kam, impulsiv. Dass seine Striche dabei trotzdem so treffsicher sind, auch dort, wo sie sich matschig überlagern, ist echt genial.
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| Berliner Straßenszene und Badende im Schilf, November 2025 |
Donnerstag, 6. November 2025
Mittwoch, 5. November 2025
Montag, 3. November 2025
Premiere Haus Wahnsinn
Panorama Friedrichsplatz
Versammelt
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| Naturkundemuseum Karlsruhe, November 2025 |
Zeichnung im Museum: Sammlungsschublade mit Schädeln aus Liberia
Diese Bleistiftzeichnung entstand während eines schnellen Urban-Sketching-Besuchs in der großen Sonderausstellung „VERSAMMELT“ im Naturkundemuseum Karlsruhe. Sie zeigt eine Sammlungsschublade mit einer Serie von Schädeln aus Liberia, die in den 1970er-Jahren zusammengetragen wurden. Solche Serien dienten in der wissenschaftlichen Forschung dazu, nicht nur einzelne Exemplare zu betrachten, sondern Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen vielen Individuen zu erkennen und daraus dann allgemeine Merkmale oder Entwicklungszusammenhänge abzuleiten.
Die Ausstellung „VERSAMMELT“ (5. Juni 2025 bis 12. April 2026) öffnet die sonst verborgenen Magazine des Museums und zeigt ausgewählte Objekte aus Botanik, Zoologie, Paläontologie und weiteren Bereichen. Sie erinnert an die Anfänge des Karlsruher Naturalienkabinetts der Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) und fragt, wie sich Wissen durch das Sammeln verändert hat, damals wie heute. In neuen, manchmal unerwarteten Zusammenstellungen entstehen Verbindungen zwischen den Dingen, die das Denken über Natur und Wissenschaft selbst sichtbar machen.
Sonntag, 2. November 2025
Mittwoch, 29. Oktober 2025
Sophienstraße 160A
Essende Passanten
Dienstag, 28. Oktober 2025
Montag, 27. Oktober 2025
Sonntag, 26. Oktober 2025
Karlstraße 16a
Imbiss am Europaplatz
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| Snackende Passanten beim Kino City Universum, Oktober 2025 |
Imbiss-Stimmung am Europaplatz: Ich habe kurzerhand zum Skizzenblock gegriffen. Vor mir standen Menschen am Imbiss, beißend und kauend vertieft in Würste und Fladen. Gar nicht so einfach, das schnelle, flüchtige Essen mit Bleistift einzufangen! Im Hintergrund erhebt sich die markante Fassade des großen Kinos City Universum Karlsruhe und gibt der Szene ihren urbanen Rahmen. Mischung aus schnellen Bewegungen, kleinen Gesten und Architektur im Hintergrund. Spontane Stadtzeichnung.
Foyer ZKM
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| Gastronomie und Museumsbesucher*innen, Oktober 2025 |
Zu spät zur Ausstellung. Aber trotzdem inspiriert! Am Samstag war ich viel zu spät zur Eröffnung der Studio-Ausstellung im ZKM. Leider, alles war schon vorbei. Doch statt enttäuscht zu sein, blieb ich im Foyer und zeichnete selbst, ganz inspiriert von Kirchner! Der Eintritt von 14 Euro wäre für meine kurze Stunde kaum gerechtfertigt gewesen. Also habe ich kurzerhand selbst zum Stift gegriffen.
2024 erhielt die Kunsthalle Karlsruhe aus Privatbesitz eine herausragende Schenkung von Werken des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner. Neben 36 Skizzen gehören fünf frühe Kataloge der Künstlergruppe Brücke und eine handgeschriebene Autobiografie des Künstlers dazu. Damit ergänzt die Sammlung die bereits 1954 aus Kirchners Nachlass erworbenen Werke – inzwischen umfasst die Karlsruher Sammlung vier Gemälde, knapp 100 Zeichnungen, über 70 Druckgrafiken sowie 330 Radierplatten und 30 Holzstöcke. Die Studio-Ausstellung ist noch bis 15. Februar 2026 im ZKM zu sehen. Ich werde natürlich noch hingehen.

















































